Was für eine wunderbare Vorstellung: Wohnen ohne Plastik! So nachhaltig, so natürlich und so ökologisch! Aber irgendwie klingt es auch ... aufwendig. Denn Plastik bedeutet für viele von uns ganz einfach Bequemlichkeit, Hygiene und Komfort im Alltag. Und klar: Wir alle sind in Haushalten voller Plastik aufgewachsen - die meisten von uns kennen es einfach nicht anders, obwohl das alles andere als nachhaltiges Wohnen ist. Mittlerweile wissen aber alle: Plastik ist eines der größten Probleme unserer Zeit. Neben der Ressourcenverschwendung ist auch die Entsorgung der riesigen Müllberge sowie das Entstehen von Mikroplastik ein Thema, das einfach traurig macht.
Also auf ins neue, nachhaltige Leben, auf ins Zero Waste Home! Aber wie immer, wenn man Gewohnheiten ändern will, ist das zuerst einmal anstrengend und kann eine ganz schöne Herausforderung sein. Umweltfreundliche Alternativen zu suchen, dabei Müll zu vermeiden und generell einen ökologischen Lebensstil zu pflegen, passiert definitv nicht von heute auf morgen. Trotzdem lohnt sich die Fragen: Wie kann ich bei uns im Haushalt auf Plastik verzichten, wo kann ich im Alltag auf Zero Waste Alternativen setzen, wo können wir nachhaltiger werden?
Wir finden ja: Jede noch so kleine Idee zählt, um den Haushalt und das Leben nachhaltiger und plastikfrei zu gestalten - die Umwelt freut sich! Es muss nicht immer gleich die Photovoltaik-Anlage auf dem Ökohaus sein, die das Haus mit grüner Energie versorgt – es gibt so viele kleine Möglichkeiten und Tricks, um ökologische Alternativen für ein Zero Waste Home zu finden.
Zero Waste Wohnen für Anfänger
Als ersten Schritt empfiehlt es sich immer, den eigenen Lebensstil zu hinterfragen und ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, wo im Haushalt ganz unkompliziert Dinge verändert werden können. Und das fängt übrigens noch nichtmal beim Einkaufen an - sondern beim Verhalten. Unser liebster Tipp für alle Nachhaltigkeits-Anfänger: Licht aus, Wasser aus, Standby-Modus aus! Das spart schonmal eine Menge Energie und Strom.
Der zweite Schritt ist dann vielleicht der Umstieg auf nachhaltige Produkte wie recyceltes Toilettenpapier, auf Waschmittel im Pappkarton statt in der Plastikflasche oder endlich die paar Klicks zum Öko-Strom aus erneuerbaren Energien zu machen. Es gibt so viele Maßnahmen, die zwar selbst nur einen kleinen Effekt haben - in Summe aber dann doch den Unterschied im Alltag machen. Natürlich können wir nicht alle im Holzhaus wohnen, aber zumindest können wir unseren ökologischen Fußabdruck auch beim Thema Wohnen deutlich reduzieren. Der Trick ist nur: anfangen.
Plastik sparen im Haushalt mit nachhaltigen Produkten
Gerade, wenn es um den Verzicht auf Plastik geht, heißt es unbedingt: Augen auf nach Alternativen. Wer auf natürliche Materialien wie Holz, Bio-Baumwolle oder Edelstahl anstelle von Plastik setzen will, findet mittlerweile auch im Supermarkt oder in der Drogerie für wenig Geld eine schöne, umweltfreundliche Auswahl. Meistens sehen die Zero Waste Produkte übrigens auch wesentlich hübscher aus als ihre Pendants aus Plastik.
Ein riesiger Plastikverursacher im Haushalt sind Putzmittel und Co. - beinahe alle sind in Plastik verpackt. Doch auch beim Sauberhalten von Wohnung oder Haus zählen die kleinen Schritte: Nachfüllpacks verursachen weniger Plastikmüll als immer wieder neue Behälter. Putzlappen, Schwämme und Co. gibt es auch aus nachhaltigen Materialen zu kaufen. Und wer Lust hat, mixt sich aus ein paar wenigen Zutaten seine Putzmittel ganz einfach selber. Diese natürlichen Alternativen sind besser für die Umwelt und säubern trotzdem - wir haben damit wirklich gute Erfahrungen gemacht. Es ist oft nur die Macht der Gewohnheit, die uns vom nachhaltig Wohnen abhält.
Plastikfreies Badezimmer
Ähnlich wie an der Putzbar sieht es oft auch im Badezimmer aus: Plastikflaschen und Wegwerfartikel, so weit das Auge reicht. Doch auch hier gibt es viele Möglichkeiten, das Thema Nachhaltigkeit zu integrieren. Schon der Verzicht auf Produkte in Plastikflaschen spart eine Menge Müll. Darüber hinaus ist es ein toller Tipp, auch im Bad möglichst auf Einwegprodukte aus Plastik zu verzichten. Mittlerweile gibt es viele Anbieter, die umweltfreundliche Versionen von Zahnbürsten, Rasierern und anderen Hygieneartikeln verkaufen. Übrigens: Auch das Thema Mikroplastik in Kosmetikartikeln wird immer wichtiger - wer die Produkte schon beim Einkaufen checkt, kann das mittlerweile aber gut vermeiden.
Nachhaltig Wohnen: Einrichten mit Second-Hand-Möbeln
Auch etwa beim Einkauf von Möbeln oder beim Thema Einrichten darf Nachhaltigkeit mitgedacht werden. Ganz getreu dem Motto “Reduce, reuse, recycle” lohnt sich immer zuerst der Blick auf den Gebrauchtmarkt. Ob bei Oma auf dem Dachboden, auf dem Flohmarkt oder doch bei Kleinanzeigen: Gebrauchte Möbel schonen nicht nur den Geldbeutel, sondern haben meist auch ihren ganz eigenen Charme. Und: Wer Möbel Second-Hand einkauft, tut etwas für Umwelt und Klima - denn neu produzierte Möbel sind natürlich alles andere als ressourcenschonend. Mit etwas handwerklichem Geschick lassen sich übrigens auch Möbel, die ihre beste Zeit schon hinter sich haben, wieder zum Glänzen bringen.
Leihen, tauschen, verschenken
Apropos Handwerk: Auch hier dürfen Minimalismus, Nachhaltigkeit und grüne Alternativen mitgedacht werden. Eines unserer liebsten Beispiele ist die Bohrmaschine. Denn die Durchschnittsbohrmaschine darf im Laufe ihres Lebens nur etwa 11 Minuten ihren eigentlichen Zweck erfüllen - Bohren nämlich. Den Rest liegt sie nutzlos in Keller oder Werkzeugschrank. Da lassen sich doch bestimmt kreative Möglichkeiten und bessere Alternativen finfden, um unser Zuhause nachhaltig zu gestalten?
Nachhaltig wohnen: Die Familie überzeugen
Wir wissen übrigens sehr gut: Wer möglichst umweltfreundlich wohnen will, trifft diese Entscheidung in der Regel nicht alleine - egal, ob es ums Putzen oder ums Einrichten geht. Auch die Mitbewohner im Haus müssen bereit sein, die Konsequenzen des neuen, nachhaltigen Lebens zu tragen und sich auf ein paar Veränderungen einstellen. Und anders als zum Beispiel beim Thema Ernährung, die auch im selben Haushalt sehr individuell gelebt werden kann, geht Nachhaltigkeit im Haushalt alle etwas an. Vielleicht kriegt ihr sie ja mit unseren einfachen Tipps für nachhaltiges Wohnen.
Wir hoffen, ihr findet in unserem Magazin viele Impulse rund um das Thema nachhaltig wohnen. Und bitte nicht vergessen: Beim Weg in die plastikfreie Zukunft geht es nur Schritt für Schritt. Durchschnittlich braucht der Mensch etwa 21 Tage (!!), um sich an neue Routinen zu gewöhnen. Gebt euch also Zeit und seid nicht zu streng mit Euch selbst, den Start ins plastikfreie Leben sofort zu schaffen. Denn das wichtigste nach dem Anfangen ist das Dranbleiben!